Diese Sammlung zeigt zwar, wie unbestritten die Liebe das Leben in Italien bestimmt, wie sehr ihre Absurditäten belacht, erlitten und gefeiert werden - die Geschichten zeigen aber auch, wie heftig die Liebe oft mit bürgerlichen Vorstellungen oder Einrichtungen aneinander gerät.

Diese acht Erzählungen belegen aber auch die eigentümliche Fähigkeit der italienischen Literatur, ihre außerordentliche ästhetische und inhaltliche Phantasie, die den Anfang und das Ende einer Liebe auf einer Druckseite unterbringt, oder die Altersdifferenz zwischen zwei Liebenden auf sechzig Jahre ansetzt, oder eine Liebe über den Zeitraum vom Einzeller bis zur Person "mit Adresse, rotem Mantel, Pony und Sommersprossen" verfolgt, oder immer nachmittags um fünf beginnen läßt, oder als "Hirngespinst", oder im Traum.

Variationen also zu einem Thema, von dem der italienische Mann nach allgemeiner Meinung viel versteht, voller ästhetischer und erotischer Überraschungen.