Was ist dieser Emanuel Quint? Wirklich ein Narr, ein verschrobener, aber im Grunde harmloser Sonderling? Oder ein Psychopath, krank an Geist und Gemüt? Ein religiöser Schwärmer? Oder vielleicht doch der zurückgekehrte Christus? Er behauptet das von sich, immer und immer wieder.

Aber haben die Menschen seiner Umgebung überhaupt verstanden, was er damit meint? Oft brüskiert er seine - wie kann man sie anders nennen? - Jünger. Und doch ist immer wieder die Versuchung groß, das ihm Angetragene anzunehmen. Wie schuldig wird er dadurch?

Vielleicht nicht zwingend erforderlich, aber zum tieferen Verständnis des Textes sicherlich hilfreich ist es, wenn man die wesentlichen Erzählungen des Neuen Testaments kennt. Wer das von sich nicht sagen kann, wird vielleicht durch das Hören angeregt, einmal eines der Evangelien zu lesen.

Wer aber mehr oder weniger selbstbewusst von sich behauptet, ein Christ zu sein, sieht sich durch dieses Buch mit der Frage konfrontiert, was "Nachfolge Christi" denn eigentlich bedeutet. Eine bündige, ein für alle Mal beruhigende Antwort verspricht Gerhart Hauptmanns Roman allerdings nicht.

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